Dienstag, 25. November 2014

Jugendwort 2014: Ei guude wie (isses nich)

Läuft bei dir!
Als ich Jugendlicher war, gab es schon Sprache. Echt jetzt. Wir hatten auch schon Telefone. Das beweist doch schon alles. Es gab auch schon Langenscheidt. Ich hatte von dem ein Englischwörterbuch. So ein gelbes. Was es nicht gab, waren Jugendwörter. Wir bekamen Ärger, wenn wir das Wort "geil" benutzten. Empörte Elternblicke, vom Pastor ganz zu schwiegen. Obwohl die Klerikalen… lassen wir das lieber.
Jedenfalls gibt es Jugendwörter. Und eine Hitparade dieser Wörter.
Vor ein paar Jahren, sagten Jugendliche oft: "Ey, was geht?". Das war aber nie Jugenwort. Nicht so wie z.B. Babo. Das war 2013. Und dabei weiß nur der Chabo, wer der Babo ist. Seltsam das. Und in diesem Jahr hat das Rennen der Halbsatz gemacht: "Läuft bei dir".
Nach "was geht", kommt "läuft bei dir". Eine deutliche Zunahme der Geschwindigkeit feststellbar. Vom Gehen zum Laufen. Muss man alles nicht verstehen, warum Jugendliche, die am liebsten chillen, nun was mit Laufen texten. Ist aber so.
Man kann stattdessen auch cool oder krass sagen. Aber das ist uncool. Deswegen heißt cool jetzt: Läuft bei dir.
Kein ganzer Satz. Keine inhaltlich sinnvolle Aussage. 3 aneinander gereihte Wörter. Und die bedeuten dann: cool. Syntax Error Ready.
Die Hessen, also der gemeine Homo Hessikus fasste das alles seit eh und je zusammen in der Aussage: Ei guude wie? Da war dann auch alles drin. Und das verstehen heute immer noch alle.
Sollte ich mal die Aussage "Läuft bei dir" treffen, dann fühl mal deine Nase, ob du nicht dringend ein Taschentuch benötigst.
Schönen Tag, der Senfautomat.

#Jugendwort #Langenscheidt #Babo #Läuftbeidir #Kultur

Freitag, 21. November 2014

Gedenkt des Fernsehens!

Einige Jahre meines jugendlichen Lebens verbrachte ich in dem sicheren Wissen, dass Amerika schwarz-weiß ist. Es gab Filme, Western, Krimis im Fernsehen, alles in s/w. Woher also sollte man wissen, dass die USA im Grunde ähnlich farbig sind, wie beispielsweise unser Land? Als dann Jahre später der Farbfernseher auf den Markt kam, änderte sich damit auch die Weltanschauung. Die Erde war rund und farbig, und zwar überall.
War ich schon dankbar, das erkennen zu dürfen, also das hat mir dann echt was gebracht. Jetzt weiß ich auch, dass der Böse nicht immer dunkel gekleidet ist und der Gute nicht immer hell.
War wohl aus dramaturgischen Gründen nötig.
Aber jetzt ist alles farbig und bunt. Man kann nicht mehr unterscheiden wer gut und wer böse ist. An der Farbe zumindest nicht. Macht das Ganze nicht einfacher. Aber weil heute der Tag des Fernsehens ist, war mir danach, dem auch mal zu gedenken.
Merke: Je bunter etwas ist, umso undurchsichtiger.
Holländer nennt man nicht umsonst Oranje…
War jetzt am Schluss ein Denkfehler? Man weiß es nicht.

#TV #Gedenktag #USA #Oranje

Mittwoch, 19. November 2014

Gedenktagverweigerungstag - Weltmännertoilettenbußtag

Manchmal frage ich mich, wie ich diese ganzen Gedenktage nur unter einen Hut bringen soll.
Heute zum Beispiel ist ja der Buß- und Bettag. Fast überall abgeschafft, weil damit ja die Pflegeversicherung finanziert wird. Also pro Pflege und contra Selbstgeißelung. Ist doch irgendwie okay, fand diese Selbstpeitscherei schon immer unangenehm. Und bis die Striemen dann endlich verheilt waren… Kennt man ja. Also aus dem Fernsehen natürlich.
Und jetzt kommts dicke: Gleichzeitig ist heute der Welttoilettentag. Ablass und Abort zeitgleich. Kann man als Vergleich nehmen, muss man aber nicht. Aber irgendwie nicht so lecker die ganzen Themen. Und obendrein kommt jetzt noch: Heute ist Weltmännertag.
Vollstes Verständnis für alle Männer, die sich jetzt mal so richtig gedisst fühlen. Ablass, Abort, A…loch?
Als ehrlich, ich glaube, ich verweigere mich heute mal diesem Gedenkgedöns. Wenn das alles ist, was los ist, dann ist mal widda nix los. Nix Gescheites jedenfalls.

#Weltmännertag #Welttoilettentag #Gedenktag #Buß-undBettag

Montag, 17. November 2014

Wo Rauch ist, ist auch...

Also dass Räuchern nicht nur einen guten Geschmack erzeugt, sondern auch haltbar macht, ist ja eine altbekannte Tatsache. In Hessen eher verboten, im Spessart durchaus an der Tagesordnung sind innnerörtliche Räucherungen. Erst lag die Vermutung nahe, dass ein hoher katholischer Feiertag ist und deswegen besonders viel zu räuchern ist. Stellte sich aber per Geruchsprobe heraus, dass das für Katholen typische Harz in der Rauchzusammensetzung fehlte.
Also geht es wohl doch um das Haltbarmachen der Bewohner. Werden diese aufgrunddessen älter, überaltert das Dorf zwar, es stirbt dafür allerdings auch nicht so schnell aus.
Die dritte Möglichkeit, dass da irgend so ein Troll Gartenabfälle verbotenerweise verbrennt, schließen wir mal aus. Das kann man sich nicht vorstellen. Niemals nicht.
Ein neues innerörtliches Atomkraftwerk schließt man ebenfalls aus. Atomkraft? Nein danke!

#Rauch #Feuer #AKW #AtomkraftNeindanke #Atomkraft

Donnerstag, 13. November 2014

Der gelbe Sack kommt nicht aus China!


Ursprünglich dafür gedacht, Müll der Wiederverwertung zu zu führen, bekommt der Sack, der zum Werkzeug der Verhöhnung von eher schlitzäugigen Männern verleitete, eine neue Bedeutung in der Konservierung von Sitzmöblen, die aus einem Stück geschnitten, im Freien überwintern sollen. Gute Idee, da der meiste Teil des darin gesammelten Mülls sowieso aus Kostengründen in der Müllverbrennung landet. Der Einwohner soll jedoch im Glauben gelassen werden, er schütze damit die Umwelt. Und da Glaube bekanntlich Berge versetzen kann… . Ob das allerdings auch bei dieser Art Glauben funktioniert, bleibt offen. Kann man daran zweifeln. Kann man aber auch lassen. Regelt sich alles von selbst im System. Und das Sitzmöbel freut's auch, ist so noch ein weiteres Überleben gewährleistet. Obwohl: ist ja eigentlich bereits totes Holz, das hier überlebt. Quasi. Also irgendwie schon. Oder?
Wie jetzt?
Mein Müll wird heute abgeholt. Hoffentlich. Ach, ich glaub schon.
Den Chinesen interessiert es übrigens nicht, wenn in unserem Lande ein Gelber Sack umfällt. War ja klar. Die denken auch nur an sich und ihre Reissäcke...

#GelberSack #China

Mittwoch, 12. November 2014

Helau und rabimmel...

Rabimmel, rabammel, alaaf...
Der Vorname Martin ist in diesen Tagen in aller Munde. Nicht Maddin Schneider, nein Martin, der Heilige. Also St. Martin. Weil der nämlich anno dunnemols seinen Mantel geteilt hat mit einem Bettler, laufen immer im November kleine Gruppen nicht-radikaler Kinderdemonstranten durch jeden Ort, der was auf sich hält. Mittlerweile bestehen viele Laternen, die die Kinder durch den Ort tragen aus LED-Lichtern am Stock. Früher waren das noch Papierlaternen mit Kerze beleuchtet. Führte dazu, dass es ab und zu mal einen Laternenbrand gab und ein verzweifeltes Kind, das, nach erfolgreicher Löschung, nun im Dunkeln weiterlaufen musste. Laternen kann man nicht teilen, wie Mäntel. Darum war das Problem auch unlösbar. Es blieb die Verzweiflung. Traurig das Ganze, so traurig. Aber auch egal, weil bis das Kind dann groß ist, weiß es davon sicher nix mehr. Und wenn es dann groß ist, dann geht es auch nicht mehr Laterne laufen. Dann benötigt es abends eine Laterne, um sich daran fest zu halten. Weil nämlich die Karnevalszeit ja auch begonnen hat und die Narren sich kräftig einen hinter die Binde gekippt haben. Als nicht nur Frauen, auch Männer, auch wenn die heutzutage gar keine Binden… ich schweife ab.
So sieht man, dass Heilige und Narren sich doch an ein und demselben Tag treffen können.
Wie eigentlich jeden Tag. Ob die Heiligen oder die Narren überwiegen. Man weiß es nicht. Man munkelt nur. Ihr wisst schon… 

#Fasching #Karneval #St.Martin #Narren #Heilige

Montag, 10. November 2014

Wasser (m)arsch!

Wasser ist lebenswichtig. Oder wie mal jemand schrieb: Der Mensch besteht zu 70% aus Wasser. Seine Aufgabe ist das Fließen. Im dorf gibt es ja auch ein Gewässer. Fließt durch den Ort über Aschaffenburg nach Mainaschaff und mündet dort in den Main. Bei uns und riecht er noch gut, der Bach. Weiter unten gibt es streckenweise strengen Geruch. Im Ort hat der Angelverein ein Schild aufgehängt zum Schutz des Wassers. Leider ist das Schild schon seit Jahren zerbrochen. Hängt aber immer noch da. Ob es den Verein nicht mehr gibt? Ob das Wasser nicht mehr schützenswert ist? Ob es doch keine Tierlein mehr darin gibt? Wer weiß das.… Das Schild jedenfalls wurde nicht geschützt. Auch doof irgendwie. Ein ungeschütztes zerstörtes Schild zum Schutz des Wassers. Na, das kann ja heiter werden.

#Umweltschutz #Wasser

Donnerstag, 6. November 2014

Mini-Werbung! Ganz mini...

Wütendes Würstchen oder ein Mini?
WERBUNG:
"Wenn für Sie ein Frisierumhang kein Frisierumhang ist, sondern der Cape eine Superhelden. Wenn für Sie eine Gurke keine Gurke, sondern ein wütendes Würstchen ist, dann..."
Das ist nicht etwa die Werbung für eine zwielichtige Show auf irgendeiner Hamburger Straße. Da hätte man das ja noch verstanden. Nein, so beginnt die neue Radiowerbung für den Mini. Nich den Rock, sondern das Auto. Das gar nicht so mini ist.
Also der Werbeagentur möchte man doch mal ein Lob aussprechen. Haben sich jetzt voll auf das Niveau des Durchschnittsdeutschen eingestellt. Wird die Zielgruppe erreicht und fahren die jetzt in Zukunft vermehrt diese Automarke, da heißt es dann aufpassen im Straßenverkehr. Besonders in Momenten, in denen ein Mini daherkommt. Chantall und/oder Kevin am Steuer, die Hände aber nicht an demselben, sondern am Smartphone, ein Selfie schießend und ins Social Network postend mit dem Status: "Voll gail Ich in meinen neuen mini." Können sie nicht wissen, dass man in dem Fall Mini groß schreibt. Das Wort selbst ist ja eher kleiner als klein.
Aber vielleicht kommt alles ganz anders. Sie verstehen die Werbung falsch und kaufen stattdessen Miniröcke.
 (Da hab ich jetzt leider kein Bild für dich.)
Dann einfach weggucken und laufen, was das Zeug hält...
Keine Ahnung, was nun besser ist...

#BMW #Mini #Minirock #Werbung

Dienstag, 4. November 2014

Gastronomie mit einem Hauch Extravaganz

In gehobener Gastronomie wird oft Wert auf Extravaganz gelegt. Extravagant definiert sich laut Wikidingens: „in ausgefallener und oder in übertriebener, überspannter Weise bewusst abweichend und dadurch auffallend“. (Ey, Wikidingens kennt mich! *freu*)
"Aha!", dachte sich der Restaurantbetreiber, als ihm die Bierdeckel ausgingen und servierte die Getränke auf Servietten. Klingt schon extravagant: auf Servietten serviert. Kühles Bier vom Fass auf einfarbiger Serviette. Edelst.
"Aha!", dachte sich der Gast. Sah noch eine Steigerungsmöglichkeit und verfeinerte den extravaganten Untersatz zu einem Kunstwerk. Nahezu unfälschbar. Unikate. Extravagant hoch Zehn. Echt piekfein.
Musste dann so tief in meinem Inneren doch feststellen: Geschmäcker sind halt verschieden. Also nicht meiner, der ist einfach.
Ich mein, das war einfach nix. Irgendwie. Ich war das nicht!
Gastronomie mit soviel Stil: Locanda in Aschaffenburg.

#Extravaganz #Gastronomie #Locanda #Aschaffenburg

Sonntag, 2. November 2014

Nichts ist so beständig, wie der Wandel

Was der Stadtmensch nicht so kennt: Wenn man auf dem Land wohnt, erkennt man, dass die Natur versucht  sich immer wieder einen Weg zu bahnen. Durch Asphalt, durch Steine, natürlich auch durch Holzplanken. Scheint ein Naturgesetz zu sein. Leben bahnt sich seinen Weg. Etwas zu zementieren und in Stein zu meißeln ist eher gegen die Natur. Komisch eigentlich, dass der Homo Sapiens genau dieses immer wieder versucht.
Wahrheiten, Überzeugungen, Meinungen. Obwohl er dabei übersieht, dass Meinungen und Überzeugungen heute anders sind als vor 100 Jahren. Daher nennt man diese Variante des Homo Sapiens auch die ewig Gestrigen.
Und genau diese Ausführung ist es oft, die dann zu Gewalt neiget und versucht zu betonieren und in Stein zu meißeln. Parteien, Religionen, Weltanschauungen.
Aber mir macht die Natur Hoffnung. Wenn sie es schafft, sich überall durch zu arbeiten, dann vielleicht auch in den Betonköpfen.
Scheint mir allerdings ein anstrengender Weg zu sein. Für die Natur. Aber sie gibt nicht auf. Das ist cool, gell?

#Betonköpfe #Wahrheit #Natur #Parteien #Religionen #Weltanschauungen