Dienstag, 2. Dezember 2014

Adventskalenderhype? Echt jetzt?

Im Advent gibt es Adventskalender. Im Ruhrpott werden die auch Türkenkalender genannt. Wegen Türken auf, Türken zu. Das verstehen auch nur die im Pott, dass das nicht rassistisch ist. Früher waren das so Pappkalender, in welche hinter Türchen die Restschokolade von Ostern hineingegeben wurde. Qualitativ eher nicht so wertig. Aber es gehört halt zum Advent. Warum, weiß eigentlich keiner. Mittlerweile ist das Niveau angestiegen. Die Inhalte bestehen oft aus Werten, die adäquat einem zweiten Weihnachtsgeschenk entsprechen können. Besonders wer Partner oder -in besonders liebt und zeitgleich den wirtschaftlichen Hype mitmacht, springt gern auf diesen Zug mit auf. Und natürlich die Romantischen, die immer noch nicht gemerkt haben, dass die Romantik eine längst vergangene Epoche ist und sich nicht bewährt hat. Auch hygienisch nicht.
Mir gefällt besonders die Idee der Händler und des Kommerzes. Wer eine Homepage sein eigen nennt, bietet auch einen virtuellen Adventskalender an. Und man versendet fröhlich täglich (!) Mails an den geneigten Kunden, die daran erinnern, dass heute wieder ein Türchen geöffnet werden kann. Dahinter befinden sich dann Produkte, die nicht etwa verschenkt werden, sondern rabbatiert verkauft werden. Man kann also sparen. Also wenn man Geld ausgeben im Ernst als Sparen bezeichnen möchte.
Überlege, die Idee zu übernehmen und der verbesserten Hälfte dann doch noch so einen Schokoklaender zu geben und wenn sie ein Türchen öffnet, ihr dieses Schokodingens zum Vorteilspreis anzubieten.
Tief im Innern erahne ich eine mangelnde Akzeptanz der Gegenseite.
Wieso eigentlich? Der Handel macht es auch und anscheinend erfolgreich. Und mal ehrlich: Diese Art der Refinanzierung (eventuell mit Gewinnmaximierung) ist doch irgendwie auch romantisch. Oder irre ich hier?
Ich weiß jedenfalls, warum ich darauf echt keinen Bock habe...

#Advent #Adventskalender #Romantik