Begegnen einem jetzt immer öfter, wenn man im Wald spazieren
geht. Biker. Ist ein amerikanischer Begriff. Eigentlich sind das ja
Fahrradfahrer. Aber das Wort ist zu lang und die fahren ja auch nicht Fahrrad,
sondern Bike. Im Wald dann meist Mountain-Bike. Nicht etwa Wood-Bike. Darum
also Biker. Von Bike also. Würde ja auch dämlich klingen: Bergfahrradfahrer.
Also darum Mountain-Biker, kurz Biker.
Man muss achtgeben, wenn sie mit ihren Bikes kommen.
Besonders bergab lässt der gemeine Biker
das Bike rollen. Wird dann ja immer schneller das Bike. Ist wohl die
Erdanziehung Schuld dran. Nicht der Biker. Geiler Speed das. Für Mensch
(Spaziergänger) und eventuell freilaufendem Hund eine echte Herausforderung,
dann schnell in den Graben zu springen. Alternativ zur Salzsäule zu erstarren
und abzuwarten, bis sie vorbeigerauscht sind. Die Biker. Aber wie geht der
Befehl "Salzsäule erstarren" bei einem Hund? Sollten sich mal die
modernen Hundetrainer Gedanken machen. Es gibt da Bedarf.
Warum muss man auch ausgerechnet im Wald spazieren gehen?
Macht das außer in Deutschland überhaupt noch jemand? Spazieren gehen? Walken,
das ja. Ist auch amerikanisch. Die Vorstufe vom Rollator. Man läuft an Stöcken
und versucht dabei Tempo aufzunehmen. Mit dem Rollator später ist das
umgekehrt: Man läuft am Rollator und versucht dabei Geschwindigkeit zu
vermeiden. Klingt von weitem immer, als würde man von Skeletten verfolgt. Die Walker,
meine ich (die Rollator Geher eventuell auch). Gruselig, wenn sie in Gruppen
auftreten. Alles schon erlebt. Da wird aus jedem normalen Wald ein Geisterwald.
Man gewöhnt sich aber an das alles. Springt ab und zu in den
Graben, krabbelt wieder heraus. Blöd, wenn statt Graben ein Abhang da ist. Kann
man sich schon mal wehtun. Und beim Hinaufklettern schaut dann ständig der Hund
mitleidig von oben herab, der natürlich nicht wie ein Depp einfach losspringt.
Und er hechelt dabei und das sieht aus, als würde er lachen. Auslachen. Auch wieder so ein Befehl, den Hund nicht kann: "Pfui Lachen!" Das
macht Stimmung!
Wenn man beim Spazierengehen einen Spazierstock dabei hat,
einen richtigen, einen aus Holz, nicht so ein Karbongelumpe, dann überlegt man
für einen kurzen Moment, wie es wäre, dem Biker diesen jetzt mal eben zwischen
die Speichen… Oder die Knüppel-aus-dem-Sack-Romantik aus dem berühmten Märchen
(Tischlein deck dich) mal eben bei einer Gruppe Walker…
Aber das ist dann nur so eine Idee. Außerdem: wer läuft
schon noch mit Holzstock im Wald herum? Das ist ja so was von out. Das macht
man nicht. Das sieht ja nur bääääämmmmm (Modewort) aus. Maximal ein
Fotoapparat… aber doch keinen Stock.
Also ist man eher um friedliche Koexistenz bemüht. Wenn es
im Wald schon nix wird, wie soll das dann im Rest der Welt funzen?
Ja, so wird ein Spaziergänger dann doch zum Friedensstifter
im Kleinen. Im ganz Kleinen. Im Winzigen, nahezu unscheinbaren. Aber Hauptsache
Frieden, oder?
Vielleicht kaufe ich mir doch einen Stock, einfach als
Argumentationshilfe. Friedenssicherung durch Aufrüstung gewissermaßen. Soll
sich ja bewährt haben…
#Biker #Walker #Frieden #Weltfrieden