Mittwoch, 1. Oktober 2014

Alete ... für's Kind. Und das jeden Tag!

Beutel der Dogstation
Beutel sind praktisch. Zum Transportieren von Sachen. Zum Schützen. Für Tiefkühllebensmittel. Auch für Mülleimer, damit der Müll nicht direkt im Eimer landet, sondern hygienisch verpackt entsorgt werden kann. Umweltfreundlich sind sie eher nicht. Gut es gibt manchmal noch Jute statt Plastik. Hat sich aber in den letzten 30 Jahren nicht durchgesetzt am Markt. Besonders Hygienefreaks wollen eigentlich nur diese Einwegbeutel. Und diese Putz- und Hygienehypochonder werden ja bekanntlich immer mehr. Vielleicht kommt mir das auch nur so vor.
Im Dorf gibt es einen Beutelautomaten. Klasse! Der ist nicht für Lebensmittel gedacht. Also nicht direkt. Eher für bereits gebrauchte Lebensmittel. Und verdaute. Speziell von bellenden 4-Beinern verdaute Lebensmittel. Diese werden ja von diesen in der Regel außerhalb des Wohnbereiches ausgeschieden. Also nicht im Haus, sondern im Dorf. Und da gibt es bevorzugte Stellen und Wege. An einer dieser Stellen hängt dann ein Hundekotbeutelspender. Da kann man sich als Hundebesitzer einen Hundekotbeutel ziehen. Um damit den Hundekot, den der Hund (wer auch sonst) ausgeschieden hat, einzutüten und nicht etwa in den Tiefkühler, nein, in den Müll zu verschaffen. Ob es sich dabei um Sondermüll handelt, hängt von der zuvor verköstigten Nahrung ab. Viele Hundegassigänger nutzen diesen Beutelspender, sofern sie keine eigenen Beutel dabei haben. Manche haben auch immer einen eigenen Vorrat dabei. Die Spenderbeutel sind schwarz und damit blickdicht. Mancher, der eigene Tüten dabei hat, nutzt keine blickdichten. Das ist unschön. Man sieht die Kacke quasi noch im Beutel dampfen. Und wenn sie dann nicht richtig verknotet wurde… Verknoten ist wichtig. Besonders wenn der Gassigang noch etwas länger dauert. Sonst gibt es Probleme mit dem Durchatmen. Und nix war es mit "mal eben frische Luft schnappen". Wäre blöd, irgendwie.
Es gibt allerdings die radikalen Beutelverweigerer. Die lassen alles so liegen, wie es frisch produziert wurde. Das verfällt dann in ein paar Tagen. Schneller geht es, wenn noch einige Passanten reintreten. Das hilft. Und dann gibt es die stillen "Auf-Beutel-Hinweiser", die stillschweigend pädagogisch unterwegs sind. Sie bevorraten sich am Spender mit mehreren Beuteln und verteilen die entlang der Strecke. Damit auch wirklich jeder sieht: Es gibt schwarze Hundkotbeutel.
In der Regel bleiben diese (die Beutel) dann dort liegen, wo sie ausgelegt wurden. Wenn sie nicht weggeräumt werden, beginnt ein Verwitterungsprozess. Der Beutel ändert seine Farbe. Wird lila. Schrecklich. Der Verwitterungsprozess eines ausgelegten Beutel dauert übrigens wesentlich länger, als der Verfall des beanstandeten Stoffwechselabfallproduktes. Der Beutel ist aus Kunststoff. Das kann schon mal Jahre bie Jahrzehnte dauern, bis er dann endgültig weg ist. Da geht dann der pädagogische Schuss im Grunde auch nach hinten los, nur eben anders. Im Meer zum Beispiel gibt es viel mehr nachgewiesenen Plastikmüll als Hundkacka. Echt jetzt.
Es gibt auch Lebensmittel, die man bereits vor der Verdauung, also vor dem Verzehr in einen solchen Beutel tun sollte. Und schnell weg damit.
Zum Beispiel die Alete Babynahrung zum Trinken. Die ist sowas von ungesund, die sollte man nicht verzehren. Die ist bäbäh. Die ist praktisch so wertlos wie schon verdaut. Und macht Babies dick. Und dicke Babies werden dicke Erwachsene. Wenn diese dann Hunde haben, sind sie zu träge, um den Kot in Beutel zu tun und lassen ihn liegen.
Und schon haben wir das Dilemma. Und plötzlich merken wir, wie klein die Welt ist und wie stark die Auswirkungen der Firma Nestlé auf die Umweltverschmutzung eines kleinen Dorfes im Spessart sind. Jetzt hat die Firma schon den goldenen Windbeutel für die größte Werbelüge erhalten. Ob man ihnen für die Entsorgung ihres komischen Zeugs vielleicht ein paar Beutel schicken sollte? Macht euch mal Gedanken.

#Hundekotbeutel #Nestlé #Alete #Plastikmüll #Umwelt