Sonntag, 21. September 2014

Coitophobie: ANGST VOR GESCHLECHTSVERKEHR

Reißerischer Titel. Draufgeklickt, in den Spannermodus geschaltet? Ne, ne, ne, ne, neeee. So was aber auch.

Heute geht es um Folgendes:

Anatidaephobie ist die Furcht von einer Ente beobachtet zu werden. Hab ich kürzlich gelernt*. Ist beeindruckend, irgendwie. Könnte mir vorstellen, dass das vom Wissenschaftler Konrad Lorenz erstmals entdeckt worden ist. Immerhin wurde er ja Zeit seines Lebens von Enten beobachtet. Das kann schon mal Angst machen. Wenn nicht von ihm, dann war es vielleicht eine Erkenntnis von dem nicht weniger berühmten Donald Duck. Der war allerdings kein Wissenschaftler, der war irgendwie zweidimensionaler. Stand ständig unter der Beobachtung eines Millionärs, nämlich seines Onkels Dagobert, der zudem noch für seine schwäbisch-schottische Großzügigkeit bekannt war.
Habe mich daraufhin im ganzen Haus umgesehen. Keine Ente entdeckt. Nicht mal eine Quietscheente, obwohl meine vH mir schon lang eine schenken wollte. Hab ich mir aber schon abgeschminkt. (Achtung: Zaunpfahl!)
Habe mich dann erst mal für eine andere Phobie entschieden. Weil warum soll ich Angst vor der Beobachtung durch Enten haben, wenn weit und breit keine sind. Wäre ja irgendwie sinnlos.
Arachibutyrophobie nennt man die Angst, dass einem Erdnussbutter am Gaumen kleben bleibt. Erfinder war John Harvey Kellog. Dieser Cornflakesfirmengründer. Erfinder der Erdnussbutter, nicht der Phobie. Na gut, das kann man nachvollziehen. Die kann ganz schön kleben so am Gaumen. Und wenn die zu fest klebt und man den Mund dann nicht mehr aufbekommt und eventuell den Zugang zur Luftröhre mit verschließt, grausam ist das. So ganz langsam zu spüren, wie einem die Luft wegbleibt, man möchte atmen, aber es geht nicht, man möchte den Mund aufreißen. Er bleibt zu. Und in diesem Zustand des Erstickens dann die ganze Zeit den Geschmack von Erdnussbutter im Mund. Wer will so von der Bühne des Lebens abtreten?
Okay, denke ich. Die Phobie ist gut, die nehme ich. Außerdem ist die auch noch witzig, irgendwie. Bis auf das Ende halt, wenn das Gefürchtete wirklich in letzter Konsequenz eintritt. Dann aber Gute Nacht, kann ich nur sagen. Muss mir morgen gleich ein Glas Erdnussbutter kaufen. Die ohne Crunch. Die klebt besser. Da ist die Phobie authentischer.
Meine vH**  entschied sich für die Verminophobie, das ist die Angst vor Schädlingen. Das kann wahlweise ein Insekt sein, ein kleineres oder größeres Haustier, ein Ehemann… Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Ich entschied mich daraufhin vorübergehend für die Trichophobie, das ist die Angst bei Frauen vor Gesichtsbehaarung. Aber damit wollte ich mich, glaube ich nur rächen.  Das muss ich jetzt schnell durchstreichen, das liest sie sicher. Nicht dass jetzt jemand denkt, das sei begründet.
Aber genug der Phobien und Ängste. Das ist nämlich alles Quatsch, habe ich festgestellt. Das erfindet der Homo Sapiens nur.
Es gibt nur eine ganz reale Angst in der Welt und dessen sollten wir uns alle bewusst sein. Also mir wird sie täglich neu bewusst. Ich kann sie praktisch gar nicht vergessen.
Es ist die Zemmiephobie. Und dazu sag ich jetzt gar nix weiter. Das musst du selbst guggeln.



#Phobien #Ängste #Erdnussbutter #Sex

* Von Dieter Nuhr gelernt
**vH = verbesserte Hälfte