Montag, 1. September 2014

Verkehrsberuhigung macht unruhig

Manchmal muss das sein. Kann man verstehen. irgendwas ist kaputt. Unterirdisch. Muss man ja rankommen. Also Bagger her, Loch graben. Anschließend fachsimpeln. Einer arbeitet, vier stehen rum. Helfen verbal. Mit klugen Ratschlägen. Oder man unterhält sich über's Wetter. Ist ja auch interessant, das Wetter. Super Team. TEAM steht dann wieder als Abkürzung für: Toll, Ein Anderer Macht's.
Wichtig erscheint mir, die Baggerschaufel gut festzuhalten. Man weiß ja nie. Man hat schon viel erlebt. Und mal ehrlich: Alle hätten sie sowieso nicht reingepasst. In das Loch.
Irgendwann ist man dann auch fertig. Loch wird wieder zu gemacht. Führt dazu, dass die Dorfstraßen was von einem Flickerlteppich haben. Ich würde vorschlagen, es dann auch jeweils farbig bunt zu machen. Das hätte mal ein ganz eigenes Flair für so ein Dorf. Machen Sie aber nicht. Bleibt alles grau in grau. Auch egal. Wird eh bald Herbst. Graue Jahreszeit. Graue Flickerlteppichstraße. Ist auch zu lang so ein Wort. Flickerlteppichstraße. Geht gar nicht.
Das Loch wird übrigens dann nicht bis oben verfüllt.

 Man lässt so einen Absatz von knapp 10 cm Höhe. Die Autos, die auf der Seite fahren müssen dadurch holpern, wenn Gegenverkehr kommt. Sonst fahren sie lieber drum herum. Warum das so gemacht wird? Keine Ahnung. Wird auch nicht kenntlich gemacht. Muss man ahnen, besonders im Dunkeln. Ahnen kann man auch die vielen Flüche, die von den Fahrern ausgestoßen werden, wenn sie mal wieder da zu schnell reingepoltert sind. Das Auto ist dem Manne sein Zweitliebstes. Aber das interessiert die Lochwiedervollmacher nicht. Hat er halt Pech, der Autofahrer.
Ich bin da nicht so betroffen. Von dem Loch jetzt. Ich weiß, wo es ist. Ich bremse halt ab oder fahr außen rum. Aber man macht sich ja so seine Gedanken um den Nächsten. Außerdem: die meisten fahren im Dorf eh zu schnell. Da ist so eine künstliche Einbremsung vielleicht auch mal gut. Da werden die Raser zum langsamen Fahrern motiviert. Beim 2.Mal fahren die vorsichtiger. Das ist sicher. Dann ist das eigentlich auch sicherer für alle Bewohner, für die Katzen vom Nachbarn und für die Marder, die nachts durch die Gassen huschen. Gelebter Tier- und Anwohnerschutz also. Praktisch. Einfach. Gut.
Braucht man gar nicht drüber zu schreiben.
Wär mir jetzt auch gar nicht eingefallen. Echt nicht! Aber Herr K. hat schon gequängelt. Der wollte was lesen. Bitte schön.